Es war ein Festzug, wie ihn die Stadt nicht alle Tage erlebt. Über 70 Gruppen mit weit mehr als tausend Teilnehmern zogen am Sonntagnachmittag bei idealem Wetter durch die Freisinger Altstadt und gratulierten der Freisinger Feuerwehr und ihrem Spielmannszug zum Jubiläum.
Fein herausgeputzt in Dirndl, Lederhose oder Uniform bezogen die Mitwirkenden ab 13:00 auf der Isarstraße die Startposition. Da ließ sich schon erahnen, was auf die Freisinger „zurollte“. Weil nicht alles Platz hatte, was da an historischem und modernen Gerät und Fahrzeugen aufgeboten wurde, machten die Organisatoren auf der Hochtrasse kurzerhand eine zweite Aufstellspur auf.
Angeführt von der Polizeireiterstaffel und zwei Kradfahren der FF München startete der Zug pünktlich um 14:00 Uhr. Die sieben Kapellen, die bereits am Vormittag Sternmarsch und Standkonzert bestritten hatten, gaben den Takt an. Ihnen folgte die schier nicht abreissen wollende Teilnehmerschar.
Weit gereiste Gäste
Silbrig glänzten die Integralhelme der eigens aus Arpajon in Frankreich angereisten „Sapeurs-pompiers“ mit den altertümlichen Feuerwehrkarossen um die Wette. Abordnungen der Partnergemeinden Innichen und Obervellach waren ebenso mit historischem Gerät mit von der Partie wie die slowenischen Gäste aus Skofja Loka und die befreundeten Kameraden der Feuerwehr Gilsdorf/Luxemburg.
Nicht nur Feuerwehr am Start
Für bunte Farbtupfer sorgte unter anderem das THW Freising, das auf der Ladefläche ihres LKW die Feldschmiede angeheizt hatte. Die BRK-Gruppe mit ihrem originalgetreuen VW Bulli Krankenwagen stand ebenso hoch in der Gunst der Zuschauer wie die Truppe der Laienbühne Freising, die sich erstmals in den Kostümen ihres Herbststückes zeigte. Und dass in Freising die Tradition der Schlüter-Werke noch lange nicht in Vergessenheit geraten ist, bewies eindrucksvoll der Schlüterclub Freising mit rund 15 Traktoren unterschiedlichster Größen und Baujahre.
„Den eigenen Schwanz gefangen“
Nach rund einer Stunde musste die Zugspitze sogar noch kurz anhalten, um an der Korbinianskreuzung die gerade erst gestarteten letzten Gruppen passieren zu lassen – der Zug hatte sich auf der rund drei Kilometer langen Strecke buchstäblich „den eigenen Schwanz eingefangen“. Und der war nochmal besonders beeindruckend: wann rollt schließlich schon mal ein waschechtes Flugfeldlöschfahrzeug mit über 1000 PS durch die Freisinger Altstadt.
Bevor der Zug zum Festplatz einbog, stand die gesamte Feuerwehr Freising Spalier und bedankte sich so bei den Teilnehmern. Die geschlossenen Zuschauerreihen entlang der Strecke ließen keinen Zweifel: die Vorbereitungen haben sich gelohnt – dieser Festtag wird in bleibender Erinnerung bleiben.
Fotos: Florian Wöhrl und Matthias Spanrad