Es war zwar nur ein relativ kurzes Unwetter, das über Stadt und Landkreis Landshut heruntergegangen war am Dienstagabend. Aber das hatte es in sich: In kürzester Zeit wurden weite Teile der historischen Innenstadt regelrecht überflutet, auch weite Teile des Landkreises waren stark in Mitleidenschaft gezogen. Und die Einsätze häuften sich binnen kurzer Zeit so weit an, dass die ansässigen Feuerwehren diese nicht mehr alleine bewältigen konnten. Rasche Hilfe kam unter anderem aus dem Landkreis Freising: mehrere Einheiten verschiedener Feuerwehren rückten aus. Darunter: das KatS-Löschgruppenfahrzeug der Feuerwache 2. Bis in die späte Nacht hinein waren neun Einsatzkräfte vor Ort.
Es war kurz vor 20 Uhr, als die Einsatzleitung der Feuerwehr Landshut „SOS“ funkte: Stadt und Landkreis waren binnen kurzer Zeit von einem starken Unwetter derart überrollt worden, dass das Maß an Feuerwehreinsätzen die zur Verfügungen stehenden Kräfte deutlich übertraf. Deswegen bat der Landkreis Landshut um Unterstützung und bekam diese bald durch mehrere Einsatzwagen aus dem benachbarten Landkreis Freising, unter anderem aus Kranzberg, Nandlstadt, Baumgarten, Au und Freising. Aus der Feuerwache 2 schloss sich das in der Feuerwache 2 stationierte Katastrophenschutz-Fahrzeug der Kolonne nach Niederbayern an. Einsatzschwerpunkt zunächst: die Ortschaften Tiefenbach und Ast südlich von Landshut. Mehrere Keller waren dort vollgelaufen, Häuser von Schlamm und Wasser auch im Erdgeschoss regelrecht durchflutet, stellenweise drückte das Wasser bereits wieder über den Kanal zurück ins Haus.
Vor Ort arbeiteten die Freisinger Einheiten, unter der Leitung von Kreisbrandrat Manfred Danner und koordiniert vom Einsatzleitwagen „Land 13/1“, eigenständig mehrere Einsätze ab. Kellerräume wurden leergepumpt, Straßen und Gullideckel überprüft. Der aufwändigste Einsatz führte die Kräfte der Feuerwache 2 zusammen mit den Kameraden aus Baumgarten (Gemeinde Nandlstadt) zum Klärwerk von Tiefenbach. Dort hatte eine Schlamm- und Wasserlawine das gesamte Gelände erfasst und alle Gebäude in Mitleidenschaft gezogen, zudem war der Strom ausgefallen. Zunächst stellten die Freisinger Kräfte die Stromversorgung für Licht und Wasserpumpen sicher und unterstützen zudem beim Auspumpen und Ausgraben eines wichtigen Versorgungsschachts. Am zeitaufwändigsten war es schließlich, wichtige Betriebsgebäude mit mehreren C-Rohren und Wasserschiebern zu reinigen.
Weit nach Mitternacht zogen die Freisinger Kräfte schließlich in die Landshuter Hauptfeuerwache weiter. Dort gab’s – einige Lerchenfelder Kräfte waren zuvor schon in der Heimat fast zwei Stunden im Einsatz – zunächst eine wichtige Stärkung. Dann stellten die Kräfte des Landkreises die Einsatzbereitschaft für den Stadtbereich Landshut, ehe es gegen 01.30 Uhr zurück in die Heimat und nach fast sechs Stunden ins Bett ging. „Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung“, würdigte Landshuts Stadtbrandrat Gerhard Nemela. Wir meinen: Ehrensache!