Am vergangenen Wochenende nahmen erstmals sechs Freisinger Feuerwehrkameraden an der „Firefighter Combat Challenge“ in Berlin teil. Auf dem Tempelhofer Feld kommen einmal im Jahr Feuerwehrfrauen und -männer aus ganz Europa zusammen, um sich unter dem Motto „die härtesten zwei Minuten im Sport“ miteinander zu messen. Die sportliche Herausforderung ist in der Tat enorm. Am Ende verpasste die einzige Frau im Freisinger Team sogar ganz knapp den Sieg.
Der Parcours, den die Teilnehmer absolvieren müssen, besteht aus den fünf gängigsten Tätigkeiten im Brandeinsatz. Unter den strengen Augen der Wettkampfrichter steigen die Feuerwehrleute bepackt mit einem Schlauchpaket zunächst auf einen zwölf Meter hohen Turm und ziehen einen weiteren Schlauch an einer Leine nach oben. Wieder unten angekommen wartet die rund 75kg schwere „Keiser Force Machine“, an der das Einschlagen einer Tür mit dem Vorschlaghammer simuliert wird. Anschließend absolvieren die Starter 40 Meter Slalomlauf, müssen einen mit Wasser gefüllten Schlauch gut 20 Meter ziehen und mit einem gezielten Wasserstoß ein Ziel treffen. Zu guter Letzt muss noch die 80kg schwere Übungspuppe „gerettet werden“.
Die Gewinner schafften den Parcours in voller Schutzkleidung und mit angeschlossenem Atemschutzgerät in etwas mehr als 90 Sekunden. Die Freisinger Teilnehmer erreichten durchweg gute Ergebnisse. Während bei den Männern erwartungsgemäß die etablierten Teams aus Stettin (Polen) und Berlin das Rennen machten, verpasste in der Damenwertung die Freisingerin Jennifer Fay nur um 0,98s den Sieg und wurde Zweite.
Der Amerikaner Dr. Paul O. Davis entwickelte bereits 1974 einen Einstellungstest für Berufsfeuerwehrleute in den USA, der den Grundstein für diesen Wettbewerb legte. „Die Firefighter Combat Challenge ist ein Wettkampf, der außer dem puren Sport noch eine Absicht verfolgt: Es geht darum, einen der härtesten Jobs besser, schneller und sicherer zu machen!“, so Davis. Seit 2007 treten jedes Jahr in Berlin über 60 Mannschaften mit 300 Teilnehmern aus ganz Europa gegeneinander an. Dass die körperliche Fitness im Feuerwehrdienst eine bedeutende Rolle spielt, zeigte zuletzt Anfang August der anstrengende Großbrand in der Freisinger Altstadt deutlich auf.
Die Teilnahme an dem Wettkampf wurde von den Teilnehmern in monatelanger Vorbereitung in Eigenregie organisiert und erst durch die finanzielle Unterstützung mehreren Freisinger Organisationen und Unternehmen ermöglicht. Besonderer Dank geht an die Franz Kriechbaum-Stiftung und das Autohaus Vollmann.