Er war einer der letzten „Alten“ bei der Freisinger Feuerwehr, ein echtes Urgestein: Helmut Kratzer. Am Dienstag hat sein Herz für immer aufgehört zu schlagen: der „Hummerl“, wie er von allen stets liebevoll genannt wurde, starb im Alter von 74 Jahren.
„Er war bis zuletzt geschätzt und beliebt“, sagte FFW-Vorsitzender Ullrich Kachel. „Jetzt wird es still werden am Seniorenstammtisch in der Hauptfeuerwache.“ Den hatte Helmut Kratzer mit aus der Taufe gehoben. 1956 trat der gelernte Kfz-Meister und Vater zweier Töchter der Feuerwehr bei. Schnell hatte er entdeckt, dass diese Truppe mehr als nur Hobby war. Sie war Berufung für ihn. „So gehörte er zu den ersten, die damals schon kurz nach deren Einführung in den 60er Jahren Leistungsabzeichen ablegten“, blickt Ullrich Kachel zurück.
Schnell wurde er ein echtes Freisinger Feuerwehr-Original: mit dem Schalk im Nacken und vor allem einem großen Herz für die Jugend. Der „Hummerl“ war ein wandelndes Lexikon – nicht nur, was die Einsatzhistorie anging, sondern auch für Freisinger Geschichte und (vor allem) Geschichten. Sein trockener Humor war legendär, ebenso wie seine Erzählgabe.
Zum 150. Feuerwehrgeburtstag war Helmut Kratzer als Zeitzeuge gefragt. Auch wenn er in den letzten Lebensjahren gesundheitsbedingt einen Gang zurückschalten musste, beobachtete er das FFW-Jubiläum mit Hochspannung. Im Festzug am ersten Volksfestsonntag hätte der „Hummerl“ auf der alten Drehleiter mitfahren sollen. Dieser Platz wird jetzt freibleiben.
Dei Freiwillige Feuerwehr Freising wird Helmut Kratzer stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Helmut Kratzer wird im September beerdigt. Der Termin für die Urnenbeisetzung wird noch rechtzeitig bekanntgegeben.