Wenn BRK und Feuerwehr Freising zum Übungstag in das Unterhaindlfinger Übungsgelände laden, kommt es stets „knüppeldick“ für die teilnehmenden Helfer. An acht Stationen war das ganze Geschick und Wissen der Rettungskräfte gefordert. Am Ende blieb nicht einmal mehr Zeit zur Foto-Dokumentation.
Die ganze Bandbreite, die die Hilfsdienste im echten Leben erwartet, wurde trainiert, unter anderem:
- Bei einem Grillunfall erlitten mehrere Jugendliche eine Kohlenmonoxidvergiftung – ein Szenario, das in jüngerer Vergangenheit auch im Landkreis bereits mehrfach Todesopfer gefordert hat.
- Auf einer Baugrube landete am Vormittag ein Unfallwagen. Verletzte in der Grube, in und unter dem PKW mussten versorgt und gerettet werden. Besonders knifflig war hierbei, dass das Auto erst ausreichend stabilisiert werden musste, bevor die Einsatzkräfte an die Unfallopfer herankamen.
- Das Zusammenspiel der Hilfsorganisationen war gefragt bei der Rettung eines verletzten Arbeiters von einem Dach über die Drehleiter
- Ein Schwerpunkt für die teilnehmenden Ortsteilfeuerwehren lag auf dem Training für den Atemschutznotfall – ein verunglückter Kamerad musste aus einem verrauchten Gebäude befreit und gerettet werden.
- Anspruchsvoll gestaltete sich die Rettung mehrere eingeklemmter Personen bei einem Verkehrsunfall. Ein PKW war mit einem Bauwagen zusammengestoßen und hat ihn umgestoßen. Darunter war ein „Verletzter“ eingeklemmt. Mühsam musste erst eine Außenwand des Bauwagens herausgebrochen und das Unfallauto weggezogen und umgelegt werden.
Zum Abschluss kam es noch heftiger: Ein PKW war unter ein abbiegendes Traktor-Gespann gerast, zwei weitere PKW wurden ebenfalls in das Unfallszenario verwickelt, einer davon hatte Feuer gefangen. Gleich ein Dutzend Verletzte mussten versorgt werden. Sogar unser Fotograf tauschte die Kamera kurzerhand gegen Rettungsrucksack und Spreizer. Bilder von der Abschlusslage gibt es daher nur im ausführlichen Bericht auf Merkur-Online .
Insgesamt nahmen rund 130 Helfer am 8. Übungstag teil. Die Hauptorganisatoren Christian Fiedler (Leitender Notarzt vom BRK) und Stadtbrandmeister Oliver Sturde zogen ein positives Resümee: „Man sieht, dass über die letzten acht Jahre wirklich viel erreicht werden konnte im Zusammenspiel von Feuerwehr und Rettungsdienst“, so Fiedler bei der Abschlussbesprechung. Einzig für das Organisatoren-Team wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, sich ob des erreichten Niveaus des Übungstages jedes Mal aufs Neue selbst zu übertreffen.