Großalarm für die Feuerwehren in Freising: Nur gut eine Woche nach dem Kirchturmbrand in Neustift war das Können der Floriansjünger der Domstadt erneut gefragt, bei einem Großbrand in Pallhausen (Ortsteil von Freising) wurde am Freitag die Stallung eines landwirtschaftlichen Betriebes komplett zerstört, drei Personen erlitten Verletzungen. Über die Schadenshöhe ist bislang nichts bekannt.
Es war kurz vor halb fünf Uhr von Donnerstag auf Freitag, als für 74 freiwillige Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Freising (beide Wachen), Pulling, Sünzhausen und Giggenhausen die Nachtruhe abrupt beendet wurde. Aus bislang ungeklärter Ursache war in Pallhausen, einem Freisinger Ortsteil zwischen Giggenhausen und der Domstadt, die Stallung eines landwirtschaftlichen Betriebes in Brand geraten. Feuerschein war bereits weithin sichtbar, die Anfahrt war somit „auf Sicht“ möglich für die alarmierten Kräfte. Als die ersten Fahrzeuge von Polizei und Feuerwehr an der Einsatzstelle eintrafen, hatte das Feuer die Stallung bereits in voller Ausdehnung erfasst, auch die angrenzenden Wohngebäude waren durch starken Funkenflug zunächst bedroht.
Mehrere Trupps unter zum Teil unluftunabhängigen Atemschutzgeräten und mittels mehrerer B- und C-Rohre nahmen im Innen- und Außenangriff die Brandbekämpfung, zunächst mit Wasser, später dann auch mit Löschschaum, auf. Nicht nur das Übergreifen auf die Wohnhäuser konnte somit verhindert werden, auch der Brand in der etwa 1.100 Quadratmeter großen Scheune, in der sich – nach Angaben des Besitzers – mehrere Hühner, eine Zimmerei und eine Spenglerei befanden, konnte zwar unter Kontrolle gebracht, trotz massiven Personal- und Geräteeinsatzes jedoch nicht mehr gerettet werden.
Gegen 05:20 Uhr, also rund eine Stunde nach der ersten Alarmierung, wurde zunächst „Feuer unter Kontrolle“ an die Leiststelle gemeldet, eine weitere knappe Stunde später (06:22 Uhr) verkündete die Einsatzleitung dann „Feuer aus“. Insgesamt wurden bei dem Einsatz drei Personen – Anwohner des landwirtschaftlichen Anwesens – durch den starken Brandrauch verletzt und vom Rettungsdienst ins Klinikum Freising verbracht. Die Nachlöscharbeiten an der Einsatzstelle dauern derzeit noch an, eine Brandwache der Feuerwehr Sünzhausen wird zudem bis in die späten Abendstunden an der Einsatzstelle verbleiben. Die letzten Fahrzeuge der Feuerwachen 1 und 2 rückten gegen 10 Uhr – also mehr als fünf Stunden nach der Alarmierung – von der Einsatzstelle ab. Die vom Feuer betroffenen Stallungen wurden komplett zerstört.
Von den Feuerwehren des Stadtgebietes waren insgesamt 17 Fahrzeuge mit 74 Feuerwehrfrauen und -männern vor Ort, die Einsatzleitung oblag Stadtbrandinspektor Anton Frankl, Standtbrandmeister Oliver Sturde und Kreisbrandrat Heinz Fischer. Mehrere B- und C-Rohre im Außen- und Innenangriff mit Wasser und Löschschaum fanden Verwendung, zudem wurden zwei Wasserwerfer und ein Wenderohr von der Drehleiter aus ebenso zur Brandbekämpfung eingesetzt. Weiterhin musste eine Ölsperre an die Einsatzstelle verbracht werden, da durch den Brand ein voll gefüllter Öltank beschädigt wurde und der Inhalt in eine nahe gelegene Wiese zu laufen drohte.
Zur Brandursache und auch zur Schadenshöhe können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden, nach den Löscharbeiten haben Brandfahnder ihre Arbeit aufgenommen.
Im Einsatz
Feuerwache 1: MZF, LF 16/12, DLK, LF 16/12, TLF 24/50, WLF(+AB THL), WLF(+AB ASG), MTW
Feuerwache 2: KdoW, LF 8/6, DLK, LF 16-TS, SW 2000, LKW
FS-Land 1 (Kreisbrandrat Heinz Fischer)
FF Pulling: LF 10/6, LF 8/6, LKW
FF Sünzhausen: LF 8/6
FF Giggenhausen: TSF-W
Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“
ELW1/Landkreis (FS Land 12/1)
Fachberater THW Freising
PI Freising
BRK: 3 RTW