„So erhebet Euch, beendet sei die Qual, ja wir nehmen gerne an eure Patenwahl“. Mit diesen Worten „erlöste“ Feuerwehrvorsitzender Ullrich Kachel zusammen mit THW-Vositzendem Manfred Kürzinger am Freitagabend in der Hauptfeuerwache die Patenabordnung der BRK Bereitschaft Freising unter Führung von Markus Schmid vom leidvollen Scheitlknien. Die BRK Bereitschaft hatte anlässlich ihres im Jahr 2009 bevorstehenden 125-jährigen Gründungsfestes die Feuerwehr und das THW um die Übernahme der Patenschaft gebeten. Am Ende des Abends waren die beteiligten Patenabordnungen und die mehr als 300 geladenen Gäste darüber einig, dass die drei Freisinger Hilfsorganisationen wieder einmal für bestes Entertainment gesorgt hatten.
Das Patenbitten begann mit einem Festzug des BRK vom Marienplatz durch die Innenstadt zur Freisinger Hauptfeuerwache. Der festliche Patenwagen des BRK wurde durch die alte „Liesl“ der Feuerwehr begleitet, auf der die Festdamen Platz genommen hatten. Auf halbem Wege nahm der Spielmannszug der FF Freising dann den Festzug in Empfang. Nach einer feierlichen Begrüßung in der Hauptfeuerwache konnten sich Gäste und Patenabordnungen erst einmal kräftig stärken. Das Team der Feuerwehr hatte für die Gäste abwechslungsreiche Brotzeiten vorbereitet und die Patenabordnungen konnten sich an der vom BRK auf dem Festwagen mitgeführten Patenbrotzeit ausgiebig laben.
Dann ging´s zum Patenbitten. Die 14-köpfige Abordnung der BRK Bereitschaft musste dann unter Beweis stellen, ob sie der Patenschaft würdig ist. Feuerwehr und THW hatten ein „Acht-Gänge-Menü“ aus Speisen und Aufgaben zusammengestellt, das einige Überraschungen bereits hielt. Feuerwehrvorsitzender Ullrich Kachel führte witzig und charmant durch das nahezu zweistündige Bittprogramm, bei dem natürlich auch das traditionelle Scheitlknien nicht zu kurz kam. Glück hatten die vier Festdamen. Hier ließen die Patenvereine Gnade walten und die Damen mussten nicht alle Aufgaben durchlaufen.
Hier das Patenmenü für den BRK Bereitschaft:
- Bei der ersten Aufgabe müssten über drei Original Feuerwehr-C-Schläuche (15 m) Luftballons bis zum Platzen aufgeblasen werden, was mit teilweise hochroten Köpfen allen drei BRK-Teams gelang.
- Es folgte kleine Vorspeise mit Grießbrei, Himbeersirup und einer„Einlage“.
- Baumstammsägen hieß es im dritten Gang. Ein 20 cm langes Stück war von einem Baumstamm abzusägen. Unter entsprechender Waldarbeiterschutzkleidung mühten sich die BRKler redlich ab und erzielten einen erstaunlichen Erfolg: 19,5 cm wurden vom offiziellen Maßnehmer, 2. Bürgermeister Rudolf Schwaiger, bestätigt. Wegen der Abweichung war aber eine Minute Strafknien angeordnet.
- Im Hauptgang wurde endlich die traditionelle Patensuppe (scharf und salzig) serviert. Die BRK-Abordnung löffelte brav und mit Schweißperlen auf der Stirn die selbst eingebrockte Suppe aus, natürlich im Knien auf dem Scheitl.
- Im fünften Gang meinte es das THW dann technisch sehr gut. Aus ungleichen Rohrstücken musste unter Zuhilfenahme von Rohrschneider & Co. der Schriftzug THW gebildet werden. Hier bewiesen die BRK Festdamen ihr außergewöhnliches technisches Geschick. Unter tosendem Applaus waren sie hier ihren männlichen Kollegen klar überlegen.
- Zur Stärkung aller gab es dann eine Getränkevielfalt vom Wasser bis zur Kokosmilch mit einigen Überraschungen.
- Nachdem auch diese Hürde geschafft war, stand noch die Feuerwehraufgabe auf dem Programm. Auf den historischen Wurzeln der Feuerwehr aufbauend, sie wurde 1863 aus Mitgliedern des Turnvereins (heute TSV Jahn) gegründet, mussten die BRKler eine Turnübung in Form von Klimmzügen am Gerät absolvieren. Insgesamt 35 Klimmzüge wurden lautstark bejubelt, während sich die Festdamen mit Hula Hoop Reifen versuchten. Hier allerdings stahl die kleine Stefanie Kraus (Tochter einer der Festdamen) allen die Schau mit einer exzellenten Hula-Show.
- Zum Abschluss gab’s dann eine Brotzeitplatte bestehend aus Ripperl, Senf und Kinderbrei während sich die Abordnungen von Feuerwehr und THW zur Beratung zurückzogen.
Nach Abschluss der Beratungen wurde dann das „Urteil“ verkündet. Feuerwehr und THW sagten nach „eingehender Prüfung“ gerne die Übernahme der Patenschaft zu und bestätigten der BRK Bereitschaft die Patenreife. Mit einer großen Patenurkunde wurde die Patenschaft feierlich besiegelt.
Und die Feierlichkeiten in der Hauptfeuerwache dauerten bis in die frühen Morgenstunden. Es herrschte Partytime überall. Und die drei Freisinger Hilfsorganisationen bewiesen, dass sie nicht nur im Einsatz sondern auch beim gemeinsamen Feiern Spitze sind.