Eine weithin sichtbare schwarze Rauchsäule stand am Sonntagmorgen gegen 5.00 Uhr über dem Gewerbegebiet in Attaching. Dort war aus bislang unbekannter Ursache ein Farbenlager in Brand geraten. Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr Freising und Attaching waren bei der Brandbekämpfung stundenlang im Einsatz. Verletzt wurde niemand. Es entstand laut Polizeiangaben ein Sachschaden von € 100.000.
Feuerwehrsprecher Ullrich Kachel: „Die Einsatzkräfte haben unter den extrem schwierigen Bedingungen hervorragend gearbeitet. Wir sind froh, dass ein Übergreifen des Feuers auf das Sonderstofflager verhindert werden konnte und vor allem, dass niemand verletzt wurde.“
Beim Eintreffen der ersten Helfer drang aus dem gesamten L-förmigen Gebäude und dem Zwischengebäude zu den Verkaufsräumen bereits dichter schwarzer Rauch. Dieser hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon auf das gesamte Gebäude ausgebreitet. Aus dem Dach und den Fenstern schlugen meterhohe Flammen. Neben dem brennenden Farbenlager war auch das angrenzende Gefahrstofflager bedroht. Unter der Einsatzleitung von Stadtbrandinspektor Anton Frankl wurden daraufhin zwei Einsatzabschnitte gebildet.
Die Kräfte der Feuerwache 2 (Lerchenfeld) und der FF Attaching nahmen daraufhin von der Hofseite (Adolf-Kolping-Straße) die Brandbekämpfung auf. Die Kräfte der Hauptfeuerwache Freising trugen den Löschangriff von der Rückseite (Raiffeisenstraße) her vor. Die Brandbekämpfung gestaltete sich insgesamt wegen der massiven Rauchentwicklung sehr schwierig und konnte nur unter schwerem Atemschutz durchgeführt werden. Allein die Freisinger Feuerwehr setzte 22 Atemschutzgeräte ein.
Der Abrollbehälter (AB) Atemschutz – Gefahrgut leistete hier hervorragende Dienste. Sämtliche Vorratsgeräte des Abrollbehälters kamen unmittelbar zum Einsatz. Eine eigene Atemschutzsammelstelle wurde eingerichtet.
Während der Brandbekämpfung wurden insgesamt ein B-Rohr, sechs C-Rohre und ein Mittelschaumrohr eingesetzt. Ein Übergreifen des Feuers auf das Hauptgebäude und auf das Sonderstofflager konnte durch diesen geballten Einsatz an Löschmitteln verhindert werden. Rund 25.000 Liter Löschwasser aus Hydranten und aus offenen Gewässern und mehr als 250 Liter Schaummittel wurden verbraucht.
Aber damit noch nicht genug! Das kontaminierte Löschwasser musste mittels einer Löschwasserrückhaltung gebunden werden. Vorsorglich wurden von der Freisinger Feuerwehr Kanaldichtkissen eingebracht und ein Rückhaltedamm errichtet. Die Kläranlage pumpte das Löschwasser im Verlauf ab.
Nach rund einer Stunde war der Brand unter Kontrolle und viele der Einsatzkräfte an vorderster Front ziemlich erschöpft. Zur Unterstützung bei den Nachlöscharbeiten wurde das THW Freising mit einem Radlader angefordert. Feuerwehrseitig kamen darüber hinaus unter anderem auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Nach dem Einsatz müssen ein Vielzahl von Feuerwehrschutzanzügen nun intensiv gereinigt werden, da sowohl eine hohe Kontamination durch Brandrauch und vielfach eine große Verunreinigung durch Farbe aller Art vorliegt.
Der Einsatz einschließlich der Nachlöscharbeiten dauerte rund fünf Stunden. Die Feuerwehr Attaching übernahm danach, örtlich zuständig, die Einsatzstelle. Die Feuerwehr Freising (Feuerwache 1 und 2) war mit 61 Kräften und die FFW Attaching mit 18 Kräften im Einsatz. Insgesamt waren 12 Feuerwehrfahrzeuge vor Ort. Ebenfalls vor Ort waren die Polizei und der Rettungsdienst.
Anekdote zum Schluss:
Die Freisinger Feuerwehr hatte für Sonntag seit Langem eine Einladung zum 150-jährigen Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Landshut angenommen. Der schwere Einsatz machte erneut das Improvisationsgeschick der Feuerwehr notwendig. Gegen 8.00 Uhr konnten einige Feuerwehrkameraden aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst werden. In Windeseile war Duschen und Umziehen in Uniform angesagt um ab 9.00 Uhr in Landshut bei der Kirchenzugaufstellung vor Ort zu sein…
Die Freisinger Feuerwehr hatte für Sonntag seit Langem eine Einladung zum 150-jährigen Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Landshut angenommen. Der schwere Einsatz machte erneut das Improvisationsgeschick der Feuerwehr notwendig. Gegen 8.00 Uhr konnten einige Feuerwehrkameraden aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst werden. In Windeseile war Duschen und Umziehen in Uniform angesagt um ab 9.00 Uhr in Landshut bei der Kirchenzugaufstellung vor Ort zu sein…
Aber auch diese Aufgabe konnte an diesem Sonntag gemeistert werden.
Im Einsatz
Feuerwache 1: MZF, LF 16/12, DLK, LF 16/12, TroTLF, WLF (AB-ASG/AB-Umwelt)
Feuerwache 2: KdoW, LF 16/12, DLK, LF 8/6, LF 16-TS, LKW
FF Attaching: LF 8/6, MZF