Mit dem Befehl „Habt Acht!“ beginnt jede Gruppe den Feuerwehrlandesbewerb von Kärnten (Österreich). Und so geschah dies auch am Wochenende vom 6. bis 8. Juni in Rangersdorf (Bezirk Spittal an der Drau), wo das diesjährige Kärntner Leistungsabzeichen durch die örtliche Feuerwehr ausgetragen wurde. Eingeladen von der Freiwilligen Feuerwehr Obervellach, die seit mehreren Jahrzehnten Partnerfeuerwehr der Freisinger Kameraden ist, stellte sich auch die Feuerwehr der Domstadt mit insgesamt drei Gruppen (Freising 1, Freising 2, und Sünzhausen) der Herausforderung.
Bei diesem Feuerwehrlandesbewerb handelt es sich um einen Wettkampf österreichischer Feuerwehren zunächst auf Bezirksebene bis hin auf Bundesebene. Dazu müssen sich die teilnehmenden Gruppen in den Disziplinen Löschaufbau und Staffellauf beweisen. Beim Löschaufbau (Kategorie Bronze) muss mittels einer tragbaren Pumpe aus einem Becken Wasser gefördert und dieses über eine 70m lange Schlauchleitung – die natürlich selbst verlegt wird – in den Zielbereich geleitet werden, wo zwei Trupps mit dem Wasserstrahl die Zielscheiben umspritzen müssen. In der Kategorie Silber muss zusätzlich ein in der Leitung eingebauter Schlauch ausgetauscht werden. Unabhängig von der Kategorie schließt sich ein Staffellauf über 400m an, bei dem acht der neun Floriansjünger einer Gruppe ein Strahlrohr über je 50m in kompletter Schutzkleidung transportieren müssen.
Die Vorbereitungen für dieses Abzeichen begannen für die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Freising bereits Monate zuvor. Neben dem normalen Übungs- und Einsatzbetrieb opferten sie zusätzlich mit wöchentlich zwei Übungen über 30 Stunden ihrer Freizeit. Hierdurch verbrachten manche Kameraden in dieser Zeit teilweise mehr Abende in der Feuerwehr als bei Familie oder den Partnern. Schwierigkeiten bereitete anfänglich vor allem die Umstellung von den deutschen Vorschriften auf die sehr detailgenauen und strengen österreichischen Bestimmungen, die aber nach wenigen Übungen in Fleisch und Blut übergingen.
Am Wettkampfwochenende zeigte sich dann, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Trotz ungewohnter österreichischer Feuerwehrausrüstung und unter den Blicken hunderter Zuschauer erzielten die Freisinger Gruppen respektable Zeiten. In der Kategorie Silber erreichte die Gruppe Freising 1 sogar Platz 15 von 21 und verwies somit auch österreichische Feuerwehren auf hintere Ränge. Ein Highlight war zudem die Teilnahme zweier Freisinger Feuerwehrfrauen, da dies für österreichische Verhältnisse sehr ungewöhnlich ist. Im Übrigen waren sie die beiden einzigen in über 70 angetretenen Gruppen.
Den diesjährigen Sieger in der Kategorie Bronze stellte die Freiwillige Feuerwehr Flattach, die beim Löschaufbau den Landesrekord mit einer Zeit von 49,01s nur um eine Hundertstel verpasste. In der Kategorie Silber gewann die Gruppe aus St. Peter/Spittal mit 90,21s.
Alle Freisinger Gruppen haben selbstverständlich die Prüfungen mit Bravour bestanden und im Anschluss stolz die Abzeichen in Bronze und Silber überreicht bekommen. Am Ende des Wochenendes waren sich alle Kameraden einig, dass das Projekt „Kärntner Feuerwehrlandesbewerb“ nächstes Jahr erneut in Angriff genommen wird.
Text: Gerald Pratsch
Bilder: Johannes Past & Thomas Radlmaier
Bilder: Johannes Past & Thomas Radlmaier
Interessanter Link:
Homepage des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes
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