Am Samstag, den 30.05.2022, wurde der Feuerwehr Freising eine besondere Ehre zu Teil. Da die Feuerwehr Marzling vom 17. bis 19.06.2022 ihr 150-jähriges Gründungsfest feiert, benötigen sie für dieses Fest nach alter Tradition einen Patenverein. Diesen haben sie sich in der Feuerwehr Freising ausgesucht.
So kam es gegen 18 Uhr zu einem kleinen Umzug der erbittenden Wehr von der Luitpoldanlage zur Feuerwache 1, bei der für die ca. 60 Zugteilnehmer sogar kurzzeitig die Dr.-von-Daller-Straße gesperrt wurde.Dieser Zug wurde gebührend von der Freisinger Wehr mit einem großem Spalier auf dem Hof empfangen.
Als Begrüßungsgeschenk hatten die Marzlinger Floriansjünger Brezen, Würstl und ein Fass Bier, welches durch Freisings Feuerwehr-Vorstand Thilo Kachel mit vier Schlägen erfolgreich angezapft wurde, dabei.
Die mitgebrachten Geschenke und die, natürlich, von der Feuerwehr Freising für alle vorbereitete Verpflegung wurde im Anschluss von den Teilnehmenden wohlmundig verköstigt.
Um 20.00 Uhr begann der offizielle Teil des Patenbittens durch die Grußworte der beiden Vorstände.Der anschließende Höhepunkt der Veranstaltung war dann das eigentliche Patenbitten. So mussten sich die Marzlinger sechs Sterne für ein erfolgreiche Annahme als Patenverein der Freisinger Feuerwehr verdienen.
So galt es als erste Aufgabe Kartoffelsuppe in den sehr weit verbreiteten Geschmacksrichtungen salzig, scharf, mit Fischöl, mit Essig und mit Sojasoße garniert, zu verköstigen.
Die zweite Aufgabe bestand darin, Bier-Eis schnellstmöglich zu verspeisen..
„Tee na Ostfreeske Maneer
Tooerst de Kluntje innendrin,
nun schenk de hete Tee man in.
Denn sall dat Knistern di beglückn,
wenn de Kluntje fallt in Stücken.“
Mit diesen Worten wurde vom Freisinger Feuerwehrler Thorsten Forkel ein aus seiner früheren Heimat stammendes Gedicht in Plattdütsch und damit die dritte Aufgabe eingeleitet, welches die alteingesessenen Marzlinger Bayern übersetzen durften. Leider waren die Übersetzung fast nicht möglich aber durch ein paar Wortfetzen konnte dennoch ein Stern ergattert werden.
(Übersetzung:
„Tee nach ostfriesischer Art
Legst den „Kluntje“ (Kandiszucker) innen rein,
nun schenk den heißen Tee Dir ein,
dann soll das Knistern Dich beglücken,
wenn der Kluntje fällt in Stücken.“)
Die vierte Aufgabe erforderte dann etwas mehr haptisches Geschick. So durften die Marzlinger eine Schatztruhe öffnen. Allerdings wäre das mit den Händen als Aufgabe zu leicht, deswegen mussten sie es mit Akku-Spreizern versuchen. Beim ersten Versuch brach allerdings der Schlüssel im Schloss ab. Nach dem Durchtrennen des Verschlusses konnte aber auch der nächste Stern geborgen werden.
Den fünften Stern konnten sich die Marzlinger verdienen, in dem sie den auf dem Boden eines Fasses liegenden Stern zu Tage förderten. Dies allerdings mit der Besonderheit, dass es einen abgesperrten Bereich um das Fass gab und dieser nicht betreten werden durfte. Die Kameraden aus Marzling legten eine Person auf ein Steckleiterteil und hoben diese über das Fass. Von dort konnte die Person den Stern dann erfolgreich bergen.
Und als krönenden Abschluss war für den sechsten Stern dann das Marschieren im Takt aller Marzlinger Feuerwehrler von Nöten. Doch leider waren die Marzlinger Floriansjünger bei einigen Aufgaben nicht so erfolgreich wie erwartet, so dass es nach kurzer Besprechung des Freisinger Vorstandes einer Nachprüfung bedarf.
Als somit letzte Aufgabe gab es ein Wetttrinken zwischen Freisingern und Marzlingern, welches aber die Marzlinger für sich entschieden.
Zudem wurde von Vorstand Thilo Kachel, welcher auch im Spielmannszug mitspielt, ein Angebot für Nachhilfestunden zum Marschieren im Takt unterbreitet, damit dies beim Festumzug nächsten Sonntag wie am Schnürchen klappt.
Somit hatten die Marzlinger alle Sterne gesammelt und wurden damit als Patenverein angenommen!
Als Dank der Marzlinger spendierten diese noch einen Tisch aus einem alten Überflurhydranten und es erfolgte die offizielle Einladung für das Festwochenende am 18. und 19. Juni 2022.
Nach all der getanen Arbeit war es an der Zeit den Abend bei Getränken und Musik eines DJs ausklingen zu lassen.
Text: Christoph Reber, Tom Niethammer Bilder: Tom Niethammer