Viel zu berichten wussten Freisings Kommandant Oliver Sturde und Vereinsvorsitzender Thilo Kachel bei der Dienst- und Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Freising am vergangenen Donnerstag. Ganz oben auf der Agenda aber steht weiter der Neubau der Feuerwache 2 in Lerchenfeld. Sturde drängte darauf, dass „trotz angespannter Haushaltslage das Projekt mit der gebotenen Dringlichkeit vorangetrieben wird.“
Es sind auch für die Feuerwehr keine einfachen Zeiten, das wurde am Donnerstag schnell deutlich. Und so wollte Bürgermeisterin Eva Bönig in ihrem Grußwort auch mit etwas Positivem anfangen und bedankte sich für den „tollen, geselligen Kulturempfang“, der im Juli in der Hauptfeuerwache stattfand. In Bezug auf das Projekt Neubau stellte Bönig den aktuellen Zeitplan dar, nachdem derzeit die Fachplanung läuft und mit einer Fertigstellung im Jahr 2025 zu rechnen sei. Sturde wertete die detaillierten Planungen in den nächsten Wochen als positives Zeichen, dass es nicht zu Verzögerungen kommt.
Sehr wohl zu Verzögerungen komme es laut Sturde bei mehreren Fahrzeugbeschaffungen. Lieferzeiten bei Fahrgestellen von mehr als einem Jahr sind derzeit die Regel. Zudem komme es zu erheblichen Preissteigerungen von über 20%.
Bönig bedankte sich bei den rund 120 anwesenden Feuerwehrleuten, dass sie während der Pandemie den Begriff „Kritische Infrastruktur“ mit Leben und Kontinuität erfüllt haben und den Dienstbetrieb zuverlässig aufrechterhalten konnten. Beeindruckt zeigte sie sich vom Zusammenspiel der Helfer beim Großbrand in Eggertshofen im August. Dort waren Verantwortungsbewusstsein, Solidarität und ein Miteinander zu spüren, das für die Geschädigten sehr hilfreich war, so Bönig. Den Katastrophenschutz im Landkreis Freising sieht sie gut aufgestellt.
Auch hier engagiert sich die Freisinger Feuerwehr: Sturde erläuterte das sogenannte „Leuchtturmprojekt“ des Landkreises, dessen Ziel es ist, im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls die Feuerwehrgerätehäuser innerhalb kürzester Zeit zu „beleuchteten“ Notrufmeldestellen für die Bürger hochzufahren. Im Stadtgebiet wurden bereits die nötigen Voraussetzungen geschaffen. Zudem wird in den nächsten Tagen abermals die Realschulturnhalle Gute Änger mit Unterstützung der Feuerwehr zu einer Notunterkunft für Geflüchtete vorbereitet.
„Keiner findet’s toll, aber es hilft leider nichts“
Bürgermeisterin Eva Bönig zur geplanten Umfunktionierung der Schulturnhalle in eine Notunterkunft
Vorsitzender Thilo Kachel berichtete vom Vereinsleben, das wieder deutlich Fahrt aufgenommen hat. Er hob dabei besonders das nachgeholte Jubiläum der Feuerwehr Marzling hervor, bei dem sich die Freisinger als Patenverein besonders engagierten und die Patenschaft auf eine neue Basis gestellt werden konnte. Ob Oldtimergruppe, Jugendfeuerwehr oder Spielmannszug. Der Verein ist die Basis für das Miteinander in der Mannschaft, so Kachel. Und so galt es zum Ende der Versammlung noch eine besondere Ehrung vorzunehmen: mit Hauptlöschmeister Andreas Meyer wurde ein Kamerad geehrt, der „einfach immer da ist und sich einbringt“ – ohne großes Aufsehen um sein Engagement, egal ob im Einsatz, bei der Oldtimergruppe oder als Nikolaus, so Kachel. Dafür gab’s die silberne Ehrennadel des Vereins unter dem Applaus seiner Kameraden.