Es war ein denkwürdiger Abend, der es wohl in die Geschichtsbücher der Freisinger Feuerwehr schaffen dürfte. Unter freiem Himmel und strengen Hygieneregeln wählten die Aktiven am Donnerstagabend ihre beiden Kommandanten neu. Stadtbrandinspektor Anton Frankl gab sein Amt nach 18 Jahren altersbedingt ab. Seine Nachfolge als Kommandant tritt der bisherige Stellvertreter Oliver Sturde an. Zum Stellvertretenden Kommandant wurde Christian Schäffler gewählt.
Ein glückliches Händchen bei der Terminwahl hatte die Stadtverwaltung. So konnte die Wahl, die eigentlich bereits Ende März hätte stattfinden sollen, bei sommerlichen Temperaturen vor der Fahrzeughalle der Hauptfeuerwache durchgeführt werden. Bereits im Vorfeld setzten die hauptamtlichen Gerätewarte und die Büroangestellten der Feuerwehrverwaltung das eigens erstellte Hygienekonzept um und bestuhlten den Hof großzügig und mit ausreichend Abstand.
Ebenso vorab richtete Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher sein Grußwort schriftlich an die Teilnehmer. Darin dankte er den Kameraden nicht nur für ihren persönlichen Einsatz gerade während der schwierigen Phase der Coronavirus-Pandemie, sondern würdigte insbesondere die herausragenden Leistungen von SBI Frankl in dessen aktiver Feuerwehrlaufbahn.
Entsprechend knapp viel das Rahmenprogramm zur Wahl während der Veranstaltung aus. OB Eschenbacher, der dem gebildeten Wahlausschuss vorstand, erläuterte die Modalitäten und führte durch die beiden Wahlgänge. Bereits nach etwa einer Stunde stand das Ergebnis fest. Oliver Sturde wurde von den 119 anwesenden Wahlberechtigten mit großer Mehrheit zum Kommandanten gewählt, ebenso wie sein künftiger Stellvertreter Christian Schäffler, der bisher als Zugführer in der Feuerwache 2 tätig war. Für beide Ämter trat jeweils nur ein Kandidat an.
Sturde bedankte sich bei den Anwesenden für das in ihn gesetzte Vertrauen. Es sei „ein schöner Anblick, endlich wieder so viele Feuerwehrleute persönlich in der Feuerwache zu sehen“, so Sturde. Die Freiwilligkeit erhalten, Gemeinschaft stärken und ein verlässlicher Partner in der Stadt zu bleiben – das seien seine persönlichen Ziele für die kommende Amtszeit. Christian Schäffler sicherte zu, „alles dafür zu geben, dass die Feuerwehr erfolgreich bleibt“.
Das letzte Wort indes hatte der scheidende Kommandant Frankl und richtete einen Appell an das neue Führungsduo: „Schaut’s auf’d Leid!“ Gute Ausrüstung und Ausstattung sei zwar wichtig, aber nur die Gemeinschaft unter den Ehrenamtlichen hält die Feuerwehr am Leben. Zum Abschied gab es von den Anwesenden stehende Ovationen. Formell bedarf der Amtswechsel, der zum 1. August geplant ist, noch die Bestätigung der neuen Kommandanten durch die Stadt.