„Kaum vorstellbar“, sei der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Freising ohne Tambourmajor Norbert Hörl an der Spitze, bilanzierte Bürgermeisterin Eva Bönig am Dienstagabend bei der Jahreshauptversammlung der Spielleute. Dass es doch so kommt, das hatte Hörl längst geplant und angekündigt. Entsprechend reibungslos gingen die Neuwahlen von statten. Sein Nachfolger wird Andreas Klinger.
Nach 31 Jahren an der Spitze des Musikzuges ist Schluss, und damit geht wahrlich eine Ära zu Ende. Den Taktstock übergab Hörl an seinen Nachfolger Klinger verbunden mit einem Herzenswunsch: „Helft dem neuen Tambourmajor und sein Führungsgremium“ richtete er sich an die Anwesenden. Für die großartige Unterstützung all die Jahre bedankte er sich: „ ohne das wär‘s nicht möglich gewesen“.
[lightbox link=“https://www.feuerwehr-freising.de/wp-content/uploads/2015/04/DSC_0637.jpg“ thumb=“http://www.feuerwehr-freising.de/wp-content/uploads/2015/04/DSC_0637-150×150.jpg“ width=“150″ align=“left“ title=“DSC_0637″ frame=“true“ icon=“image“ caption=““] Dafür gab es stehende Ovationen der Versammlung. Kreisbrandrat Heinz Fischer und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Michael Hinterholzer waren eigens angereist, um Norbert Hörl die Goldene Ehrennadel des Verbandes zu verleihen.
In ihren Grußworten würdigten Bürgermeisterin Eva Bönig und der Vorsitzende der Feuerwehr Freising Thilo Kachel das Lebenswerk des scheidenden Tambourmajors. Seinem unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Musikgruppe zollten beide größten Respekt. Die Feuerwehr sei „sehr stolz“ auf ihren Spielmannszug, so Kachel. Eva Bönig überreichte Hörl im Namen der Stadt und des Oberbürgermeisters einen Freisinger Porzellanbären als Geschenk.
Was Norbert Hörl selbst zuvor in seinem Tätigkeitsbericht als „eher ruhiges Jahr“ bezeichnete, zeugt vom hohen Engagement der Musikanten weit über die Stadtgrenzen hinaus: 44 Mitglieder zählt der Zug derzeit, davon 15 Damen und drei Jugendliche in Ausbildung. 50 Musikproben und 19 Auftritte wurden im vergangenen Jahr absolviert. Im Eiltempo wurden bei den anschließenden Wahlen alle Posten neu besetzt.
In seinem ganz persönlichen Rückblick auf die über 30 Jahre als „Chef“ berichtete Hörl, dass er 1984 buchstäblich ins kalte Wasser geworfen wurde. Es sei jedoch immer sein Traum gewesen, an der Spitze des Spielmannszugs zu stehen. Der Rückblick auf die Highlights aus über 800 Auftritten klang dann wie eine Zeitreise durch die jüngere Stadthistorie.
Und dass man bestens vernetzt und integriert im Freisinger Vereinsleben ist, beweist sowohl die Einladung der Stadtkapelle zum Sommerfest als auch die abschließende Gulaschsuppe, die bereits auf die hungrigen Versammlungsteilnehmer wartete – die wurde nämlich von der Freisinger Laienbühne gestiftet als Dankeschön für den Auftritt im zurückliegenden Festjahr.