Am gestrigen Dienstag gegen 16:50 Uhr wurde die Feuerwehr Freising zu einer Druckerei in die Angerstraße gerufen. Was zunächst als Brand in der Heizungsanlage gemeldet wurde, stellte sich rasch als Silobrand heraus.
Durch Brandgeruch und leichte Rauchentwicklung wurden Angestellte des Unternehmens auf das Ereignis aufmerksam und alarmierten die Rettungskräfte. In dem betroffenen Silo befand sich Papierstaub, der als Abfallprodukt bei der Produktion entsteht.
Da die Gefahr einer Staubexplosion nicht ausgeschlossen werden konnte, sperrten die Einsatzkräfte einen Bereich von rund 200 Metern im Umkreis um die Brandstelle. Nachdem die Produktion eingestellt und das Werksgelände evakuiert wurde, begann die Feuerwehr mit der Brandbekämpfung.
Hierzu wurde Kohlenstoffdioxid von oben in das Silo eingeleitet mit dem Ziel, eine nicht brennbare Atmosphäre innerhalb des Silos zu schaffen (sog. „Inertisierung“). Dafür waren größere Mengen des Löschmittels erforderlich, die von den Werkfeuerwehren der TUM Weihenstephan und vom Flughafen München mit entsprechenden Sonderfahrzeugen herbeigeschafft wurden.
Parallel überwachte stets ein Trupp unter Atemschutz Brandverlauf und Löscherfolg mit Wärmebildkamera und Messtechnik.
Aufgrund der Beschaffenheit und des geringen Füllstandes des Silos entschied sich die Einsatzleitung, gegen 22:00 Uhr mit der Entleerung zu beginnen. Dies geschah unter größtmöglicher Vorsicht: es musste ausgeschlossen werden, dass absinkendes oder nachrutschendes Schüttgut aufwirbelte. Während von oben weiter CO2 ins Silo geleitet wurde, konnte der Papierstaub nach unten entleert werden. Das glimmende Brandgut löschten die Feuerwehrleute im Freien.
Erst gegen 1:00 Uhr war das Silo vollständig leer. Nachdem die Förderanlage mit Wasser gespült wurde, konnten die Helfer nach über achtstündigem Einsatz abrücken. Verletzt wurde niemand. Insgesamt befanden sich rund 80 Feuerwehrkräfte aus Freising, Weihenstephan, Flughafen München und Pulling im Einsatz. Unterstützt wurden sie von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) und den Fachberatern Gefahrgut und THW des Landkreises. Die gesamte Einsatzdauer sicherte das BRK die Helfer mit einem Rettungswagen ab.