Über „viel Arbeit“ informierte Stadtbrandinspektor Anton Frankl bei der Jahreshauptversammlung der Freisinger Feuerwehr am Freitagabend in der Hauptfeuerwache: 433 mal rückte die Feuerwehr in Freising 2018 aus, über 18000 Stunden Feuerwehrdienst leisteten die Ehrenamtlichen. Dabei sparte Frankl auch nicht mit kritischen Tönen: der stockende Neubau der Feuerwache 2 sei langsam „ein leidiges Thema“.
67 Brände, 248 Technische Hilfeleistungen, 99 Fehlalarme, 19 Feuersicherheitswachen – so oft waren die Ehrenamtlichen zur Stelle, um Hilfe zu leisten. Dauerbrenner bleibe die hohe Zahl der Fehlalarme. Bis heute sei trotz vieler Bemühungen noch „kein richtiges Rezept gefunden, diese Zahl zu reduzieren“, so Frankl.
Stabil ist die Personaldecke der Freisinger Wehr: der Mitgliederstand betrug 313, wobei 205 Aktiven Feuerwehrdienst in den beiden Feuerwachen leisten. Kommandant Frankl warb vermehrt für die Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr. Die derzeit 18 Jugendlichen könnten Verstärkung durch weitere motivierte Feuerwehranwärter gebrauchen.
Eindeutig positionierte sich Freisings erster Feuerwehrmann zum Projekt „Neubau der Feuerwache 2“: Zwar seien die ersten Planungen in einem Tempo vorangeschritten, das ungewöhnlich für eine Kommune sei. Doch nun ziehe sich das Ganze in die Länge. Frankl sprach seine Hoffnung aus, „in Bälde positive Nachrichten zu hören.“ Schließlich sei es die Pflichtaufgabe der Stadt, die Feuerwehr zu unterhalten und auszurüsten.“, so Frankl. Die beengten Platzverhältnisse in der Lerchenfelder Feuerwache seien auch im Feuerwehrbedarfsplan festgestellt worden. Nun wäre es „höchste Eisenbahn, dass wir mit diesem Projekt die Zukunft der Feuerwehr sichern.“, schloss Frankl.
Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher zeigte sogleich Verständnis für die Kritik Frankls. Der Neubau der FW2 sei das wichtigste Projekt für die Zukunft der Feuerwehr. Eschenbacher informierte über die weitere Behandlung des Vorbescheidantrags in öffentlicher Sitzung des Planungsausschusses Mitte April. Gleichzeitig brachte er seine Zuversicht zum Ausdruck, dass der Antrag positiv beschieden wird und das Thema dann wieder „in der Geschwindigkeit vom Beginn“ vorangebracht werden kann. Besonders hob Eschenbacher nochmals die überregionalen Einsätze in Innichen und Traunstein hervor. Zum einen Hilfe sei die Hilfe vor Ort „sehr wertvoll“, zum anderen auch „eine europäische Leistung“ gewesen. Es sei etwas ganz besonders, dass eine Städtepartnerschaft in der breiten Basis der Bevölkerung stattfindet und nicht nur auf politischer Ebene.
Thilo Kachel, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins berichtete von den zahlreichen Aktivitäten der Jugendgruppe, des Spielmannszuges und der Senioren, aber auch der Oldtimergruppe. Dabei rührte auch kräftig die Werbetrommel für das bevorstehende 140-jährige Jubiläum der Feuerwehr Freising-Lerchenfeld. Für den 24. Mai konnte der Kabarettist Django Asül für einen Auftritt in der Feuerwache gewonnen werden. Es sind noch Karten erhältlich. Weitere Informationen dazu auf www.feuerwehr-freising.de
Einen Ausblick auf das kommende Jahr gab es zum Abschluss. Kommandant Anton Frankl wird im April 2020 aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl antreten. Sein bisheriger Stellvertreter Oliver Sturde stellte eine Kandidatur in Aussicht. Auch im Verein stehen im Herbst Neuwahlen für nahezu alle Ämter an.