Wie bereits in der Nacht zuvor zogen am Mittwochnachmittag wieder Unwetter über Freising und sorgten für etliche Feuerwehreinsätze. Langwierig gestalteten sich die Arbeiten an einem abgedeckten Dach in der Seilerbrücklstraße – mit gravierenden Auswirkungen auf den Bahnverkehr.
Ab 15:45 Uhr setzten schwere Niederschläge gepaart mit Sturmböen über der Domstadt ein. Die Freisinger Feuerwehr wurde erneut zu einer Vielzahl von Einsätzen gerufen. Der viele Regen hob an der Mainburger Straße einen Gullydeckel aus dem Boden. Ein PKW-Fahrer konnte das Hindernis nicht erkennen und überfuhr die Schachtabdeckung. Dabei wurde das Fahrzeug erheblich beschädigt. Auch in der Alten Poststraße mussten verstopfte Gullys geöffnet und gereinigt werden, damit das gestaute Wasser ablaufen konnte. In der Bachstraße fiel ein Baum in eine Telefonleitung. Im Stadtgebiet waren weitere umgestürzte Bäume zu beseitigen.
Gegen 16:45 Uhr wurde die Hauptfeuerwache in die Seilerbrücklstraße alarmiert. Das Blechdach eines unmittelbar an den Gleisen stehenden Gebäudes wurde vom Sturm abgehoben und der Kamin massiv beschädigt. Teile des Kamins waren bereits ins Gleisbett gestürzt. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass loses Blech in die Oberleitung fällt, wurde von der Bahn zunächst der gesamte Bahnhof Freising für den Zugverkehr gesperrt. Nach einer ersten Erkundung von der Drehleiter der Feuerwehr aus konnten in Absprache mit dem Notfallmanager der DB drei der fünf Gleise wieder freigegeben werden. Für die beiden direkt am Haus vorbeiführenden Gleise musste die Oberleitung abgeschaltet bleiben, solange dort gearbeitet wurde.
Anschließend entfernten Feuerwehrleute vom Korb der Drehleiter aus das abgedeckte Blech Stück für Stück mittels Trennschleifer. Ebenso musste die rund 100kg schwere Betonabdeckplatte des Schornsteins abgenommen und der beschädigte Kamin rund zur Hälfte abgetragen werden. Die Arbeiten dauerten rund drei Stunden, sodass der Zugverkehr erst gegen 20:00 Uhr wieder vollständig aufgenommen werden konnte. Die Sicherungsmaßnahmen an dem Gebäude endeten gegen 21:30 Uhr.
Beide Freisinger Feuerwachen waren mit bis zu acht Fahrzeugen und rund 35 Feuerwehrleuten über insgesamt sechs Stunden hinweg im Einsatz.