(sp) Der August scheint sich in diesem Jahr zu einem regelrechten Unwetter-Monat zu entwickeln. Denn am späten Samstagnachmittag entlud sich bereits zum dritten Mal binnen weniger Tage erneut ein heftiges Unwetter über Stadt und Landkreis Freising. Wieder waren zahlreiche Einsatzkräfte, auch in der Kreiseinsatzzentrale, über viele Stunden im Einsatz. Dieses Mal war es vor allem auch der viele Regen, der den Feuerwehren Probleme bereitete, doch auch umgestürzte Bäume richteten wieder großen Schaden an.
Es war kurz nach 16 Uhr, als im Landkreis Freising erneut die Sirenen schrillten. Vom Deutschen Wetterdienst (DWD) war eine Warnung vor schwerem Unwetter ausgesprochen worden, und nicht nur wurde bereits frühzeitig wieder die Kreiseinsatzzentrale in der Feuerwache 1 alarmiert, auch folgte wenig später die Wachbesetzung für beide Freisinger Wachen – aus gutem Grund, wie sich wenig später zeigen sollte.
Denn wie schon in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, galt es auch dieses Mal, Einsätze unterschiedlicher Art abzuarbeiten. Am Ende waren es allein im Stadtgebiet Freising unter der Leitung von Stadtbrandmeister Christian Schäffler mit den Außenbereichen 50 verschiedene Einsatzorte binnen weniger Stunden. So wurden auch dieses Mal wieder zahlreiche Bäume entwurzelt und fielen zum Teil erneut auf geparkte Autos, etwa in Lerchenfeld. Personen kamen jedoch nach aktuellem Stand nicht zu Schaden. Darüber hinaus bereitete dieses Mal aber auch der anhaltende Starkregen große Probleme, etwa liefen in der Wippenhauser Straße mehrere Keller voll.
Besonders schlimm traf es am Samstag den Freisinger Stadtteil Sünzhausen, wo sich das Wasser von den umliegenden Feldern im Tal gesammelt und den Ortsbach ansteigen hatte lassen. Die nicht mehr beherrschbaren Wassermassen liefen anschließend in zahlreiche Keller. Unterstützung gab’s hier von den Kräften des Technischen Hilfswerks mit mehreren Pumpen.
Ebenfalls bereits ab 16.30 Uhr war erneut die Kreiseinsatzzentrale in der Feuerwache 1 in Freising in Betrieb genommen worden. Dort wurden nicht nur die rund 50 Einsätze in der Domstadt koordiniert, vor allem betreuten die acht Kameraden dort die rund 150 weiteren Alarme im Landkreis. Dort hatte sich das Unwetter dieses Mal auf die Holledau, den westlichen Landkreis rund um Kranzberg und Fahrenzhausen und auf den Gemeindereich Langenbach konzentriert. So stieg etwa n Au/Hallertau die Abends aufgrund des Starkregens so weit an, dass nicht nur zahlreiche Keller betroffen waren, sondern bereits vorsorglich Sandsäcke geordert wurden. Andernorts blockierten zahlreiche umgestürzte Bäume Straßen und die Strom-Infrastruktur.
Gegen 21 Uhr erreichte den Landkreis schließlich noch ein Hilfegesuch aus dem Oberland. Vor allem rund um Bad Bayersoien hatte Hagel so starken Schaden angerichtet, dass bis zu 40 Hausdächer in hohem Maße beschädigt worden waren. Aus dem Landkreis eilten mehrere Fahrzeuge in den Süden, um mit sogenannten Notdächern zu unterstützen, da für Sonntag weitere Starkniederschläge vorhergesagt waren.
Für die Freiwillige Feuerwehr Freising waren auch dieses Mal wieder dutzende Einsatzkräfte über mehrere Stunden mit zahlreichen Fahrzeugen im Dienst. Die Kreiseinsatzzentrale konnte sich etwa erst nach mehr als sieben Stunden Arbeit gegen Mitternacht bei der Integrierten Leitstelle wieder abmelden.
In Freising war das Unwetter vom Samstagabend bereits das dritte im August: War der Stadtbereich am 14. August mit lediglich sieben Einsätzen noch relativ glimpflich davongekommen, richteten die Gewitter mit Orkanböen und Starkregen am Donnerstag und Samstag nicht nur erheblichen Schaden an, sondern forderten die freiwilligen Einsatzkräfte binnen kurzer Zeit jeweils über Stunden.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Freising