Wer bisweilen dachte, Blasmusik sei etwas Althergebrachtes oder nur für Bierzelte prädestiniert, der wurde spätestens am Sonntagvormittag eines Besseren belehrt. Hunderte von Zuschauer waren an den Marienplatz, Freisings gutes Stube, gepilgert, um das Standkonzert anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Freising mitzuerleben. Und die musikbegeisterten Gäste wurden nicht enttäuscht: Nachdem die sieben teilnehmenden Kapellen, unter anderem aus Ebersberg, Obervellach und Königssee, in einem Sternmarsch aus den unterschiedlichen Himmelsrichtungen zur Mariensäule gezogen waren, begeisterten die zahlreichen Trompeter, Trommler und anderen Musik mit den verschiedensten musikalischen Leckerbissen das Publikum. Unter anderem bekamen die großen und kleinen Gäste den Freisinger Feuerwehrmarsch von Nepomuk Kösporer und zum Abschluss freilich die Bayernhymne dargeboten.
Doch auch das große Feuerwehr-Jubiläum stand am Sonntagvormittag noch einmal im Zentrum. Denn bekanntlich entstand die Freisinger Feuerwehr vor nunmehr 150 Jahren aus den Reihen des damaligen Turnvereins (heutiger Jahn Freising). Und aus diesem Anlass ließ es sich deren Vorsitzender Dieter Link nicht nehmen, den Verantwortlichen der Feuerwehr auch offiziell am Marienplatz zu gratulieren. Er sehe sich quasi „als so etwas wie einen Patenonkel“ für die Feuerwehr in der Funktion als Vereinsvorsitzender, schmunzelte Link bei einer kurzen Ansprache. Und wie es sich für einen guten Onkel gehöre, wolle er, berichtete Link weiter, nicht nur anständig gratulieren, sondern auch ein gescheites Geschenk mitbringen. Und so hatte sich der Paten-Verein etwas Besonderes ausgedacht: Man nahm die Jubiläumszahl 15o, hängte eine Null dran und überreichte diesen Betrag schließlich in Form eines großen (symbolischen) Schecks an den Vereinsvorsitzenden der Feuerwehr, Ullrich Kachel. „Denn“, so Jahn-Chef Link, „was kann man als Verein besser brauchen als Geld?“ Und so dankte Kachel freilich für diesen überaus großzügigen Betrag des Paten-VEreins: „Ganz anständig sag ich Danke“, so Kachel mit einem Lachen, „wie es sich für ein braves Patenkind gehört.“
Im Anschluss an die kurzen Ansprachen, unter die sich auch Festreferent Erich Irlstorfer und OB Tobias Eschenbacher reihten, begeisterten also die sieben Blaskapellen aus ganz Europa mit zahlreichen Stücken der unterschiedlichsten Genres. Und nachdem ganz zum Schluss die Bayernhymne erklungen und von vielen lautstark mitgesungen worden war, zogen die sieben Kapellen, allen voran das Geburtstagskind – der Spielmannszug der Feuerwehr Freising -, mit den Ehrengästen durch die Untere Hauptstraße zum Festzelt.
Fotos: Matthias Spanrad