Sichtlich beeindruckt von der Professionalität seiner Freiwilligen Feuerwehr zeigte sich Freising Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher am vergangenen Freitag bei der Herbstversammlung der Wehr. Als er in die Hauptfeuerwache kam, seien ihm „die ersten schon wieder entgegengelaufen, um zu einem Einsatz auszurücken.“ Der Abend verlief lange und intensiv – stand doch eine umfassende Erneuerung der Vereinssatzung auf dem Programm.
Und so begann die Mitgliederversammlung, bei der im Herbst traditionell das Vereinsleben im Mittelpunkt steht auch mit halbstündiger Verspätung. Der gemeldete Zimmerbrand, zu dem die Feuerwehrleute gegen 19:20 Uhr ausrücken müssten, entpuppte sich als angebranntes Essen.Vorsitzender Thilo Kachel bilanzierte etwa 50 Termine im abgelaufenen Jahr. Ein Höhepunkt waren sicher die Vereinsausflüge in die Partnerstädte nach Innichen und Obervellach. Tambourmajor Andreas Klinger zeigte sich stolz darauf, 48 Spieler in den Reihen des Spielmannszugs zu haben, die 20 Auftritte und knapp 40 Probentermine stemmten. Besonders in Erinnerung sei ihm das große Volksfest-Standkonzert auf dem Marienplatz mit rund 350 Musikanten geblieben, so Klinger.
Kommandant Anton Frankl berichtete von der nach wie vor hohen Zahl an Fehl- und Bagatelleinsätzen. Im laufenden Jahr sei man bisher knapp hundertmal „für die Katz‘“ ausgerückt, was ihn angesichts der über 370 Einsätze bisher in 2018 und dem rein ehrenamtlichen Engagement der Einsatzkräfte so „richtig ärgert“. Auch Kreisbrandrat Manfred Danner sicherte in seinem Grußwort zu, keine Gelegenheit zu versäumen, die Missstände der unnötigen Einsätze an geeigneter Stelle zu platzieren.
Voll des Lobs war Eschenbacher nicht nur über den „grandiosen“ Hilfseinsatz der Floriansjünger vor einigen Tagen in der Partnergemeinde Innichen, wo 23 Kameraden kurzentschlossen zwei Tage lang bei der Beseitigung von Unwetterschäden geholfen hatten, sondern auch über die Vorbereitung der geplanten Satzungsänderung.
Akribisch führte Vorsitzender Kachel durch die einzelnen Beschlussvorschläge, die die Zukunftsfähigkeit des Feuerwehrvereins nachhaltig sichern sollen. Die Versammlung beschloss die vorgeschlagenen Änderungen mit großer Mehrheit. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen die Reduzierung der Amtszeiten von sechs auf vier Jahre, neue Regelungen zu Spielmannszug und Datenschutz, die Erweiterung des Vereinszwecks auf den Erhalt historischer Besitztümer und Präzisierungen zu Erhalt und Beendigung der Mitgliedschaft im Verein.
Reibungslos ging dann noch die Wahl des Kassenprüfers über die Bühne. Der bisherige Amtsinhaber Roland Goerge wurde einstimmig für eine weitere Amtsperiode im Amt bestätigt.
Bild 1: Für langjährige Vereinsmitgliedschaft geehrt wurden Franz Besl (50 Jahre) und Johann Offenberger (60 Jahre). Im Amt des Kassenprüfers bestätigt wurde Roland Goerge (vordere Reihe). Die Gratulanten in der hinteren Reihe: SBI Anton Frankl, KBR Manfred Danner, Vorsitzender Thilo Kachel, SBM Oliver Sturde und OB Tobias Eschenbacher