Eine buchstäblich „verzwickte“ Befreiungsaktion mussten die Helfer der Freisinger Feuerwehr am Mittwochmittag in der Grundschule Vötting durchführen. Ein 8-jähriger Zweitklässler war mit dem Finger so unglücklich in seinen Schultisch geraten, dass er ihn aus eigener Kraft nicht mehr herausziehen konnte. Die Rettung dauerte schließlich fast drei Stunden.
In der letzten Schulstunde steckte der Junge den kleinen Finger in eine gestanzte Öffnung des Tisches. Als er ihn nicht mehr selbst frei bekam, blieb der Lehrerin nichts anderes übrig, als Feuerwehr und Rettungsdienst zu alarmieren. Vor Ort konnten auch die Einsatzkräfte die Einklemmung nicht beseitigen, da der Finger bereits zu stark angeschwollen war. So zerlegte die Feuerwehr zunächst den Tisch und trennte ein 10cm langes Stück des Rohrgestells, in dem der Finger steckte ab.
So wurde der Bub vom Rettungsdienst in die Nothilfe des Freisinger Klinikums gebracht. Unter ärztlicher Aufsicht und unter klinischen Bedingungen konnte in mühevoller Kleinarbeit dort von der Feuerwehr weitergearbeitet werden. Das eigens für solche Zwecke vorgehaltene Ringöffnungswerkzeug der Floriansjünger bewies einmal mehr seine Stärke. Ringschneider, Kegelfräse, Feilen und Kombizangen kamen letztlich zum Einsatz, um das Metallteil vom Finger zu bekommen.
Letztlich endete der ungeplante Schulschluss aber glimpflich. Der tapfere Junge blieb völlig unverletzt. Trost spendete nicht nur die herbeigerufene Mutter, sondern auch der Rettungsteddy, der für solche Zwecke immer im Löschfahrzeug mitfährt. Den durfte der Bub selbstverständlich behalten. Acht Mann der Hauptfeuerwache waren mit dem Hilfeleistungslöschfahrzeug bis gegen 15 Uhr im Einsatz.